Astrid Müller wurde 1956 in Baden-Württemberg geboren. Nach einem Germanistik- und Kunststudium arbeitete sie einige Jahre im Brotberuf als Lehrerin. Über Zeichnungen, Malerei und Performance erschloss sie sich immer deutlicher den Bühnenraum als Betätigungsfeld und fand nach dem Studium der Theaterwissenschaften und unterschiedlichsten Praxiserfahrungen ihren Platz auf, hinter und vor der Bühne.

Als Regisseurin inszeniert sie auf Miniaturbühnen ebenso gerne wie ganze Stadtteile, Industriebrachen oder städtisches Grün. Viele Jahre war die Speicherbühne in der Bremer Überseestadt der Ort, an dem sie mit ihren Kolleg*innen Theaterstücke für experimentier- und denkfreudige Menschen entwickelte. Seit 2020 ist die Bühne nun „mobil“, doch Ihre Themen wie Migration, Identität, Heimat, Rassismus, Demokratie wandern mit.

Marc Pira hörte seine ersten Töne 1961 in Paris.

Am Anfang war die Musique concrète, Pierre Schaeffers radikaler Umsturz: Ab jetzt wurde die Musik nicht mehr auf dem Papier mit Noten konzipiert, also abstrakt, sondern directement aus dem Klangmaterial geformt. Und so ging es mit den eigenen Mitteln los, nämlich immer dem, was gerade zur Hand war um Töne, Geräusche, Klänge zu erzeugen und fest zu halten. Bis heute liefern die objets trouvés, die Fundstücke, einen wesentlichen Teil der Materie die zu Kompositionen geformt wird. Später kamen die Installationen und die Verbindungen mit Wasser, Wind und Publikum hinzu. Aufgrund einer unbändigen Leidenschaft für mechanische Musik, und weil eins immer zum anderen führt, richtete der Klangkünstler mehrere Wasserorgel-Installationen ein und  konstruierte eine elektronische Drehorgel.

Dann kam die Begegnung mit dem Theater und die dazu gehörenden Lichtkonzepte und Tontechnik-Aufgaben. Ein vielfältiges Betätigungsfeld tat sich in der Speicherbühne neben der Arbeit an eigenen Musikstücken auf. Passende Klangkollagen und stimmige Buchhaltung, Scheinwerferverkabelung und Politik kollidierten im Alltag zwar, aber immer wieder auch auf fruchtbare Art. Und weil eins immer zum anderen führt, schließt sich der Kreis nun mit der Rückkehr zum Ursprung, zur verstärkten Beschäftigung mit der akusmatischen Musik.

Und hier läuft die Musik:
marcpira.bandcamp.com

 

Die Speicherbühne e.V. betrieb von 2004 bis Ende 2019 eine eigene Spielstätte im Speicher XI in der Bremer Überseestadt. Hier gab es 15 Jahre lang eine Mischung aus Gastspielen, Eigenproduktionen, Workshops und Diskussionsveranstaltungen.

Hier trafen wir so viele spannende Kolleg*innen, dass wir nur eine kleine Auswahl dieser BEGEGNUNGEN vorstellen können.

Aktuell initiieren Astrid Müller und Marc Pira die meisten der Speicherbühnen – Projekte und übernehmen auch die  notwendigen organisatorischen Aufgaben zur Realisierung der Projekte.

Dialogisches Theater für denkfreudige Menschen, Performances und Musik, die Hör- Seh- und Denkgewohnheiten herausforderen, waren und sind uns eine Freude.

Seit 2020 realisieren wir als Speicherbühne Mobil e.V. nur noch eigene Projekte. Auch wenn uns unser wunderbarer Proben- und Spielort immer wieder fehlt, freuen wir uns, dass wir uns nun wieder ganz auf die künstlerische Arbeit konzentrieren können und lassen uns von neuen Orten inspirieren.